TMS

TMS 2023 – ein Erfahrungsbericht

Wie ich den TMS von meinem Feind zu meinem Freund gemacht habe

Hi ihr Lieben! Ich bin Lotta, 20 Jahre alt und habe im Frühjahr 2023 zum zweiten Mal am TMS teilgenommen. Ich konnte am Ende ein Ergebnis von 97% erreichen und werde damit an meiner Wunschuni studieren können.

Es war ein herausfordernder und oft kräftezerrender Weg. Also wenn ihr das gerade lest, gebt nicht auf, es lohnt sich, dranzubleiben.

Erste Erfahrungen mit dem TMS
Im Herbst 2022 habe ich das erste Mal den TMS geschrieben. Damals waren die 3 Monate Lernzeit für mich ein echter Kampf. Ich habe mir ein paar Bücher als Lernmaterial besorgt und mich damit in meinem Zimmer zuhause zurückgezogen. Ich habe mich ehrlicherweise etwas verloren gefühlt, wusste auch noch gar nicht, ob ich wirklich Medizin studieren will und war wirklich deprimiert, weil ich trotz viel Zeitinvestment keine Top-Ergebnisse erzielte. Als dann der Tag des TMS da war habe ich mich unwohl gefühlt und hatte vorher eine Panikattacke. Ich bin schon mit dem Gefühl, dass es wahrscheinlich sowieso nicht richtig gut wird, in den Test reingegangen. Rausgegangen bin ich weinend und komplett erschöpft. Das spiegelte dann auch mein Ergebnis wider. Ich habe 59% erreicht, welche verglichen mit meinen vorherigen Simulationen mein schlechtestes Ergebnis bisher waren.

Aber keine Sorge, so muss es nicht laufen.

Neustart 2023

Ich hatte großen Respekt als ich im Februar 2023 wieder damit konfrontiert wurde, den TMS nochmal schreiben zu müssen, weil ich voraussichtlich zum Sommersemester keinen Studienplatz erhalten würde. Aber ich entschied mich für meinen Traum, Medizin zu studieren, alles zu geben und mich dem Ungeheuer TMS nochmal zu stellen. Ich nahm mir vor, dieses Mal einiges anders zu machen. 

Die Vorbereitung auf den zweiten TMS
Ich fing ca. 2,5 Monate vor dem Testtermin mit meiner Lernzeit an. Begonnen habe ich damit, mir gutes und vor allem genug Übungsmaterial zu besorgen, mich ein paar Tage wieder in alte und neue Strategien einzulesen und dann mit den ersten Übungen zu starten. Ich habe schon nach der ersten Woche meine erste Simulation geschrieben, um zu schauen, wo ich stehe. Daran angepasst habe ich mir anschließend einen ausführlichen Lernplan mit einem freien Tag pro Woche geschrieben. Dieser umfasste außerdem noch weitere 6 Simulationen. Ich kann jedem nur empfehlen etwa eine Simulation pro Woche zu schreiben. Ich war für meine Simulationen je nach Möglichkeit in einer Bibliothek und habe über Kopfhörer eine testnahe gesprochene TMS-Simulation angehört. So konnte ich optimale Bedingungen schaffen, sodass mich die Simulationen gut auf den wirklichen TMS vorbereitet haben.

Meine dritte Lernwoche startete mit der Teilnahme an dem 5-tägigen TMS-Kurs von MedBooster. Ich habe ihn in München absolviert und bin immer noch sehr zufrieden, dass ich mich angemeldet habe. Mir hat es enorm geholfen, mit anderen Teilnehmern in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Besonders gut fand ich den Unterricht auf Augenhöhe. Unsere Tutorin hatte selbst schon zwei Mal an dem TMS teilgenommen, wusste genau, worum es geht und konnte sich auch sehr gut in uns Teilnehmer hineinversetzen. Sie gestaltete den Kurs sehr lebhaft und ist dabei auf all unsere Fragen und Wünsche eingegangen. Unter den Teilnehmern befanden sich sowohl Personen, die sich das erste Mal zu dem TMS angemeldet hatten, als auch welche wie ich, die bereits zum zweiten Mal mitschrieben. Einige hatten schon angefangen, sich umfangreich mit dem TMS auseinanderzusetzen, andere waren noch ganz neu und haben den Kurs als Einstieg genutzt. So wie ich es mitbekommen habe, haben sich alle gut aufgefangen gefühlt, sodass sich der Kurs sowohl für Neueinsteiger als auch für schon etwas erfahrene TMS-Lernende eignet. Während also für einige andere der Kurs die Grundlage für die Lernzeit gelegt hat, hat er mir viel Struktur, vor allem in Quanti, gegeben und mein Theoriewissen sehr gut vervollständigt. Am vorletzten Tag des Kurses wurde eine vollständige TMS-Simulation durchgeführt. Diese war super, um ein echtes Gefühl dafür zu bekommen, wie in etwa es sich anfühlt, in dem echten TMS zu sitzen. Anschließend haben wir ein realistisches Ergebnis mit unserem Prozentrang für die Simulation erhalten. Am letzten Tag haben wir dann einige Aufgaben und Unklarheiten aus der Simulation ausführlich besprochen und hatten die Möglichkeit im persönlichen Gespräch mit unserer Kursleiterin persönliche Stärken und Schwächen rauszuarbeiten. 

So konnte ich mit klarem Fokus und Struktur für meine weitere Vorbereitung aus dem Kurs gehen. Anschließend habe ich mich sogar ein bisschen darauf gefreut, mit dem täglichen Üben zu starten. Mit einigen Teilnehmern aus dem Kurs hatte ich bis zum TMS noch regelmäßig Kontakt und hatte auch die Möglichkeit der Kursleiterin jederzeit zu schreiben. Dadurch habe ich mich weniger allein gefühlt und hatte immer Ansprechpartner, mit denen ich gerade im selben Boot steckte. Für mich war das sehr ermutigend.

Der Testtag

Als dann der Tag des TMS da war, hatte ich zugegebenermaßen ein echt mulmiges Gefühl. Ich konnte die Nacht davor leider gar nicht gut schlafen und hatte auch 2,5 h Anfahrt vor mir. Aber ich habe mir von Anfang an vorgenommen, mich von nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Ich habe mich immer wieder daran erinnert, dass ich sehr gut vorbereitet bin und dass ich jetzt Lust habe, den TMS richtig zu rocken! Auch wenn ich mir damit vielleicht selbst ein bisschen was vorgemacht habe, es hat funktioniert.

Zum Testort wurde ich glücklicherweise gefahren. Gerade bei einer längeren Anfahrt, kann ich das jedem empfehlen. Dort angekommen, bin ich noch ein paar Minuten spazieren gewesen und bin dann gegen Viertel vor 9 zum Testgebäude gegangen.

Der Einlass
Nach Vorlage meiner Einladung und meines Personalausweises habe ich ein Armband und Aufkleber mit meinen Daten erhalten. Alles, was ich nicht mit in den Testraum nehmen durfte, wie meine Jacke, die Einladung und mein Handy habe ich dann an der Garderobe abgegeben. Mit genug Essen, Schreibmaterial und meinem Personalausweis bin ich zur Einlasskontrolle gegangen. Nachdem auch diese geschafft war, durfte ich in den Testraum gehen. Bei mir handelte es sich dabei um eine große Messehalle, in der sich schon sehr viele andere Teilnehmer befanden. Ich war zwar super aufgeregt, aber ich bin mit Selbstbewusstsein und Zuversicht hinein gegangen und habe jeden Ansturm von Panik unterbunden, indem ich mir gesagt habe, dass ich das kann und schaffen werde. Anschließend habe ich in dem mir zugeteilten Sektor einen freien Platz ausgesucht. Nachdem ich mich dort eingerichtet hatte, nutzte ich die Zeit, um noch einmal auf die Toilette zu gehen. Etwas Wartezeit musste ich dann allerdings noch rumbekommen, bis es los ging. Für mich war es sehr hilfreich, mit niemandem vor Ort zu sprechen, um nicht abgelenkt oder verunsichert zu werden. 

Etwa 15 Minuten vor 10 Uhr startete die Testdurchführung mit der Vorstellung der Testleitenden. Die Testleitung befand sich vorne, etwas erhöht, im Raum. Von dort aus wurden alle Ansagen gesprochen. Außerdem gab es für jeden Sektor eigene TMS-Aufsichten. Nach dem Verlesen aller wichtigen Informationen wurde von den TMS-Aufsichten das Material für den Vormittagsteil, sowie Schmierpapier ausgeteilt. 

Etwa gegen 10 Uhr hieß es dann „Bitte blättern Sie um und beginnen sie jetzt“
Der TMS hatte nun also gestartet und vor mir lagen die ersten Aufgaben des Untertests „Muster zuordnen“. Ich atmete einmal tief durch und startete.

Der Untertest „Muster zuordnen“ war so wie ich ihn erwartet hatte. Bei den Aufgaben handelte es sich größtenteils um abstrakte, geometrische und medizinische Abbildungen mit klaren Linien. Als Strategie habe ich den Kreuzblick genutzt. Kurz gesagt, handelt es sich hierbei um eine Methode, durch die man lernt, so zu schielen, dass man die gegebenen Bildausschnitte über das Originalbild legt und dabei ein vorhandener Fehler aufflackert. Es hat ein paar Wochen gedauert, um den Kreuzblick zu lernen, aber er war ein echter Game Changer. Zum Üben habe ich am Anfang ein paar Videos aus dem Internet genutzt und später reguläre Aufgaben. Ich kann jedem nur empfehlen, sich mit dem Kreuzblick auseinanderzusetzen und die ihn zu üben. Ich konnte so ziemlich sicher alle Fehler identifizieren und war etwa 8 Minuten vor Ablauf der Zeit fertig. Das war für mich schonmal ein echt guter Start.

Weiter ging es dann mit dem Untertest „Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis“. Die Texte waren etwa 1/3 Seite lang und handelten von Themen wie Blutzellen, Organen und Krankheiten. Ich habe mich vorerst nur mit Aufgaben beschäftigt, die mir leichter erschienen und andere erst einmal übersprungen. Am Ende habe ich etwa 17 Aufgaben bearbeitet und die übrigen geraten.

Die Aufgaben des darauffolgenden Untertests „Schlauchfiguren“ habe ich im Vergleich zu meinen vorherigen Übungsaufgaben und auch zu meinem letzten TMS als eher leicht empfunden. Die Abbildungen lagen in sehr guter Qualität vor und die Schlauchfiguren waren meist übersichtlich. Ich habe probiert möglichst schnell und sorgfältig zu arbeiten und Figuren, bei denen ich mir nicht ganz sicher war, markiert. Nach etwa 12 Minuten hatte ich so alle Aufgaben durchgearbeitet und konnte die übrige Zeit nutzen, um die markierten Aufgaben nochmal zu überprüfen.

Zu Beginn des Untertests „Quantitative und formale Probleme“ merkte ich dann leider, wie meine Konzentration etwas abbaute. Ich trank nochmal ein paar große Schlucke und startete dann mit den Aufgaben. Die ersten Aufgaben waren für mich noch recht gut machbar. Nach hinten hin habe ich dann aber einen deutlichen Schwierigkeitsanstieg bemerkt. Die Aufgaben beinhalteten Themen wie Proportionalität, Physikalische Formeln, Prozentrechnung, 10er-Potenzen und Halbwertszeiten. Hier bin ich so vorgegangen, dass ich zuerst Aufgaben, die mir leicht erschienen oder die mir vom Typ bereits bekannt waren bearbeitet habe. In diesem Untertest habe ich etwa 16 Aufgaben geschafft und die übrigen acht geraten.

Und dann war der Vormittagsteil geschafft. Nachdem die Aufgabenhefte und Antwortbögen eingesammelt und gezählt wurden, begann die einstündige Mittagspause. Die Mehrzahl der Teilnehmer verließen für diese den Testraum. Dadurch gab es einen riesigen Ansturm auf die Toiletten und die Garderobe. Die Schlange an der Toilette konnte ich leider nicht umgehen, aber die Garderobe habe ich vermieden, indem ich mein Mittagessen bereits mit in den Testraum genommen hatte. Aufgrund des recht guten Wetters brauchte ich auch keine Jacke und mein Handy habe ich bewusst in der Pause nicht benutzt. Ich bin dann in der Nähe der Testhalle eine Runde spazieren gegangen. Dazu habe ich meinen Timer mitgenommen, um die Zeit im Blick behalten zu können. Etwa 15 Minuten vor Ende der Pause bin ich nochmal auf die Toilette gegangen und dann zurück in den Testraum. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon wieder ziemlich angespannt, da ich wusste, dass gleich die Einprägephase der Untertests „Figuren-“ und „Fakten-Lernen“ starten würde. Ich wusste wie wichtig diese beiden Untertests waren und begann schon etwa fünf Minuten vor Start mich auf diese zu fokussieren.

Der Nachmittagsteil
Mit Ablauf der Mittagspause wurden die Lernhefte mit den Figuren und Fakten ausgeteilt und kurz darauf startete der Nachmittagsteil.

Die nächsten vier Minuten prägte ich mir bestmöglich die Figuren, die vor mir lagen, ein. Sie waren in 3-4 Grundformen unterteilbar. Die auffälligste Form erinnerte an abgebissene Äpfel. Ich ging die Figuren durch und habe mir möglichst lebensnahe und schräge Assoziationen für die schwarz gefärbten Felder ausgedacht. Außerdem habe ich den Uhrentrick genutzt, indem ich alle Figuren, deren schwarzen Felder auf 8 Uhr lagen, übersprungen habe. Am Ende konnte ich so alle Figuren lernen, habe es allerdings leider nicht mehr geschafft, diese noch zu wiederholen. Alles in allem habe ich diesen Untertest schon als anspruchsvoll, aber als machbar empfunden.

Dann ging es auch schon weiter mit dem Untertest „Fakten lernen“. Dieser Untertest fiel mir an dem Testtag recht leicht. Ich habe die Loci-Methode benutzt und konnte schnell Assoziationen zu den einzelnen Patienten finden. Ein paar Diagnosen und Eigenschaften, kamen wie erwartet doppelt vor. Hier habe ich 14 Patienten ganz geschafft und den 15. Patienten noch zur Hälfte.

Als die Zeit der Einprägephase um war, wurden die Lernhefte wieder eingesammelt, gezählt und anschließend die Aufgabenhefte für den restlichen Nachmittagsteil ausgeteilt. Diese Phase dauert etwa fünf Minuten, in denen ich nochmal alle gelernten Fakten durchging und mir auch möglichst viele Assoziationen, die ich zu den Figuren gefunden hatte, wieder in den Kopf rief.

Die Texte des Untertests „Textverständnis“ waren alle ziemlich genau eine A4-Seite lang und handelten unter anderen von den Themen Schocks, Parkinson und Chorea und Azidosen und Alkalosen. Ich habe schon in meiner Lernzeit immer nur drei Texte bearbeitet und bin so auch in dem echten TMS vorgegangen. Ich habe hier zuerst den mir am einfachsten vorkommenden Text bearbeitet und bin nach diesem Muster auch bei den beiden weiteren Texten vorgegangen. Die Texte waren im Vergleich zu einigen Übungen leichter verständlich, die anschließenden Fragen waren allerdings recht anspruchsvoll.

In der darauffolgenden Reproduktionsphase des Untertests „Figuren lernen“ konnte ich bei 16 Figuren die schwarzen Felder klar identifizieren.

Die Reproduktion der Fakten fiel mir relativ leicht. Die Fragen zu den zwei nicht mehr gelernten Eigenschaften des letzten Patienten konnte ich per Ausschlussverfahren beantworten. Am Ende war ich mir lediglich bei einer Frage nicht mehr ganz sicher.

Zwar schon ziemlich geschafft, aber guter Dinge bin ich in den letzten Untertest „Diagramme und Tabellen“ gegangen. Auch hier trank ich nochmal genug und nahm schnell noch etwas Nervennahrung zu mir. Ich erinnerte mich noch einmal, dass ich es fast geschafft hatte und das ich jetzt noch eine Stunde durchziehen musste.

Und das probierte ich dann auch. Die Aufgaben des Untertest waren vom Schwierigkeitsgrad machbar. Trotz schwindender Konzentration habe ich probiert, möglichst genau auf Fallen zu achten und längere Aufgabe oder mir zu kompliziert erscheinende Diagramme erst einmal zu übersprungen. Bei vielen der Diagramme handelte es sich um Linien- und Balkendiagramme. Die meisten Aufgaben standen in medizinischem Kontext und die Abbildungen lagen in guter Qualität vor. Ich habe hier 18 Aufgaben bearbeitet und die übrigen sechs geraten.

Dann ertönte die Ansage, dass wir die Stifte weglegen und das Heft zuschlagen sollten und nach einer kurzen letzten Wartezeit durften wir den Testraum endlich verlassen. Ich war zwar ziemlich fertig, aber in diesem Moment überwiegte die Erleichterung. Ich hatte es geschafft. Ich hatte zum zweiten Mal den TMS geschrieben und eigentlich ein recht gutes Gefühl. Ich wusste, dass ich dieses Mal wirklich mein Bestes gegeben hatte.

Und das schafft ihr auch, wenn ihr es wirklich wollt. Lasst euch nicht unterkriegen und erinnert euch immer wieder daran, wofür ihr das tut. Ich werdet den TMS rocken!

 

Autorin: Lotta Sander (hoffentlich bald Medizin-Studentin)

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